Monat: Mai 2011 (Seite 1 von 3)

Kindermund

Meine Tochter, als der Papa trotz Gewitter mit dem Gleitschirm gestartet ist:
„Du Mama, wenn der Papa gestorben ist, wohnen wir dann alle bei der Tante?“
(Gott sei heute noch Dank, er hat überlebt)

Meine Tochter, als sie das erste Mal einen Fernsehkoch (es gab damals nur einen) gesehen hat:
„Mama, ich möchte auch so einen Papa haben.“ (Mittlerweile kann ich besser kochen)

Meine Tochter, als sie das erste Mal sah, wie ich ihren Bruder einpuderte:
„Mama, ich möchte ihn auch mal salzen und pfeffern!“

Meine Tochter auf Anfrage des Nikolauses, warum sie so schlecht isst:
„Weil die Mama immer so fettig kocht!“ (peinlich)

Meine Tochter als wir eine überfahrene Henne auf der Straße sehen:
„Mama, ich habe Hunger!“

Großes Kind:
Mein Mann: „Heute wäre der Vatikan zum Sammeln dagewesen, das sehe ich gar nicht ein, dass ich für den Vatikan spende!“
(Es hat sich herausgestellt, dass der VdK gesammelt hätte).

Busgeschichten: 3

Auf der Jagd nach einer neuen Busgeschichte setze ich mich gegenüber von zwei potentiellen Gesprächspartnern. Einer etwa 35-jährige Frau, die auf den ersten Blick bestimmt schon 20 Jahre lang keinen Zahnarzt mehr gesehen hat und einem älteren Herrn mit tätowiertem Arm und langem weißen Pferdeschwanz.

Unmittelbar nachdem ich auf meinem Platz sitze, steigt trotz meines allergiebedingten sauschlechten Geruchssinnes ein widerliches Gerüchchen in meine Nase. Das Gerüchchen wird stetig ansteigend zu einem riesigen Gestank nach ungewaschener Kleidung bzw. ungewaschenen Menschen. Ich habe Mitleid, denke aber an meine Oma: „A Stickl Soafa kann se a jeda leistn!“

Mein Blick gleitet durch den Bus nach anderen freien Plätzen, aber, obwohl solche noch genügend vorhanden wären, denke ich mir „selber schuld“ und bleib sitzen.

Neben mir ist noch ein Platz frei, den nun eine ältere Dame besetzt. Diese rümpft kurz die Nase und sieht mich an. Ich denke mir: „Die wird doch wohl nicht glauben, dass ich das bin?!“ Ich habe es schon auf der Zunge, das „I bins net!“, will aber trotz allem die beiden nicht bloßstellen.

Nachdem ich von dem Gespräch kein Wort verstehe, weil ich keiner östlichen Sprache mächtig bin, beschränke ich mich auf meinen Beobachtungssinn. Der Geruch wird in der Hitze beinahe unerträglich. Erst jetzt bemerke ich, dass der Mann zwar keine schwarzen Zähne hat, dafür aber sehr wenige. Auf halber Strecke bemerke ich, dass er mit seiner Hand immer wieder über die Herzgegend streicht.

Böse Gedanken schießen in meinen Kopf und ich schicke ein Stoßgebet in den Himmel:

„Um Gottes Willen, lass den Mann keinen Herzinfarkt bekommen; ich will und kann diesen Geruch nicht beatmen.“

Eine Station später steigt er aus, ich sehe ihm nach, er greift immer noch zum Herzen und hinkt. Er tut mir leid und ich wünsche ihm alles Gute.

Unkraut

Als ich letzthin mal die Garageneinfahrt von Löwenzahn befreite und diesen dann zusammengedrückt in die Biotonne warf, kam ein paar Tage später das heraus:

Hausmittel

Bestes Mittel, das ich im Internet gegen Mandelentzündung gefunden habe:

Wickeln Sie zum Schlafen eine getragene Socke um den Hals, die Sie mit einem Tuch nach außen abdecken.

???? Es mag ja sein, dass manche Käsefüße nach Essig stinken?! Oder muss man vielleicht mit der Socke durch eine Apotheke gelaufen sein?

Busgeschichten: 2

Zwei Frauen, die offensichtlich in derselben Gegend wohnen, unterhalten sich:

„I mecht sowieso ausziagn, weil de Vermieter verlangen immer an Haufa Miete und mocha derns nix. Jeatz hob i meine ganzen Möbel, de i am Balkon steh ghobt hob, wegwerfa miassn, weils olle nass woarn san.“

„Ham sie an überdachten Balkon?“

„Na.“

Busgeschichten: 1

Zur Zeit der Maidult:

Zwei Frauen unterhalten sich im Bus:   (Gesprächstempo: andante)

„Gehst hi  zua Maiduit?“

„Na, do bin i zvui zgeizig! Weil früher hob i mia s’Bier immer in d’Bierhüttn mitgnumma. Oba jeatz mochans Taschenkontrollen, do geht des nimma.“

„Ja, mia hamma uns früher des Bier imma in de Disko mitgnumma. Und heitzutog schickans de zum Raucha vor de Bierhüttn ausse. Oba wem schmeckt Bier, Wein oder Schnaps scho ohne a Zigarettn?“

„I kenn koan.“

Mein Leben

Vor so ungefähr 50 Jahren erblickte ich das Licht der Welt.

Meine Eltern waren ein Maler und eine Buchhalterin, was unschwer zu erkennen ist,weil ich schon immer gerne ein Buch in den Händen halte und durch die Wälder streiche.

Eine große Schwester war bereits vorhanden, die damals offensichtlich klüger war als ich, weil sie sich heute noch daran erinnern kann, wie sie im Kinderwagen gelegen ist und wie die Decke gerochen hat.

Ich kenne meine 1. Lebensjahre nur von Fotos und da gab es von mir schon wesentlicher weniger als von meiner Schwester.

1 Foto habe ich besonders in Erinnerung, weil dieses immer wieder kommentiert wurde. Ich stehe mit meiner Schwester händchenhaltend in einer Wiese und wir lachen in die Kamera. Es vermittelt den Eindruck von einem sich liebend trauten Schwesterpaar. Doch der Schein trügt. Hinterfotzig zwicke ich meine Schwester in die Hand und sie hält brav still und lacht. Na ja, was kann ich dafür, dass ich die zweitgeborene bin! Selber schuld!

Meine Kindheitserinnerungen setzen zu der Zeit ein, ab der ich aktiv am Freizeitgeschehen teilnahm, d.h. 6 Stunden durch die Wachau wanderte, am Halstätter See im Zelt saß und stundenlang durch die Wälder streifte und voll glücklich war.

Dann begann meine Volksschulzeit in der Stadt. Der Schulweg war geprägt von den gefürchteten Krompaßbuam (Einwurf), Matchboxautos im Schaufenster und Bierstangerlkauf in der Molkerei. Gegenüber der Volksschule war das Säuglingsheim, in dem dann meine 2. Schwester zur Welt kam. Mit hat es leid getan, dass meine kleine Schwester in einem Heim auf die Welt kommen mußte.

In meiner Schulklasse waren an die 40 Leute und einer davon war Günter. Und hier kommt die nächste positive Erinnerung. Günter war der 1., der mich zu einer Geburtstagsfeier eingeladen hatte.

Und das, obowhl ich nach einer Schuluntersuchung vor versammelter Klasse Lebertrankapseln verabreicht bekam, weil ich zu schmächtig war. Danke, lieber Günter, du hast damals mein Selbstbwußtsein gerettet. Die Dürre verfolgte mich auch noch in die Höhere Schule. „Du mußt mehr Knödel essen!, Kannst du schon schreiben?“ Eine Mitschülerin nannte mich sogar unterentwickelt.

Ihre Mutter hat mir später einmal erzählt, dass ihre Tochter von ihrem langjährigen Freund sitzengelassen wurde. Zu dieser Zeit merkte ich, dass ich auch eine böse Seite in mir habe.

Nach dem Umzug unserer Familie nach Hacklberg machte ich dann die Bekanntschaft mit den Sterr-Buam. Obwohl in meinen Augen unerreichbar angesichts der wilden Gruppenstundenpartys, kam es am 10.10.77 zu einem meinen Lebensweg bestimmenden Spaziergang mit Hansi. Wir wissen es heute noch nicht, wer wessen Hand genommen hat, aber ein paar Tage später nach einer umständlich von Hansi erzählten Geschichte von einem Schwan, waren wir zusammen. Nein, es war keine Biene, es war ein Schwan! Von da an waren wir unzertrennlich.

1981 besuchten wir dann unsere eigene Hochzeit und zogen in eine kleine Wohnung. Unsere Freizeit war u.a. geprägt von Badmintonspielen. Gott sei Dank wurde uns verboten miteinander ein Mixed zu spielen, weil das sicherlich zu einer Ehekrise geführt hätte, nachdem Hansi mir sogar einmal eine dicke Lippe geschlagen hatte, natürlich versehentlich.

Den Rest der Freizeit verbrachten wir im Stadttheater, wo wir die Mäntel der High Society aufhängten und dabei kräftig Trinkgeld kassierten, so dass wir uns ans Hausbauen machen konnten. Von klassischer Musik hatten wir danach erst einmal genug, so dass wir Eva im Mutterleib anstelle von Mozart mit Baustellenlärm beschallten. Kein Wunder, dass sie von Anfang an so fleißig war.

Unser nach der Schwangeschichte gemeinsam gefasste Plan:

Zitat: „Wir möchten einmal 4 Kinder und einen Hund“ wurde so nach und nach umgesetzt, was schon mal von Außenstehenden mit „Hots de scho wieda dawischt?!“ kommentiert wurde. Nur beim Hund wurde nichts gesagt.

Es folgten Jahre mit einem Haus voller Leben und Abwechslung. Nur die Dürre blieb und ich ließ das Badewasser immer noch erst nach dem Raussteigen aus, damit es mich nicht Zitat Oma: „durch den Abfluss hinunterzieht“.

Den Spruch zu meiner Dürre: „Warte mal, wenn du mal Kinder hast!“, wollte ich nach dem 4. Kind nicht mehr auf die Probe stellen.

Als die Kinder anfingen, das Haus zu verlassen, offensichtlich hatte ich den Spruch falsch verstanden, war die Dürreperiode plötzlich vorbei und ich setzte endlich Fleisch an, wurde aber gleichzeitig lästig.

Etwa zu dieser Zeit begab ich mich auf die Suche und fand einen Artikel über einen SD-Schnupperabend. Trotz meines schlechten Geruchssinns bin ich mit Hans hingegangen und habe statt der erhofften halbrasierten, dreckigen Cowboys was viel Besseres gefunden: Unsere Freunde.

Es gibt in meinem Leben viele Menschen, die mir wichtig sind.

Meine Freunde, bei denen ich sein kann, wie ich bin und ich mich deshalb  mit ihnen wie daheim fühle.

Meine Familie und meine Kinder, an denen ich sehr viel Freude habe und die mir immer ganz viel bedeuten werden.

Und meinen lieben Hansi, der mit mir durch dick und dünn, nein umgekehrt durch dürr und dick gegangen ist und immer mit mir gehen wird.

Danke!

Was ich mir zum 50. Geburtstag nicht wünsche!

Was ich mir zum 50. Geburtstag nicht wünsche!

I wia am Samstag 50zig Jahre und do hob i mir überlegt, wos i mir zum Geburtstag auf keinen Fall wünsche. Do gibt’s zum Beispiel die tollen Geburtstogsgedichte in da PNP. A mit Herzerl umrahmtes Kastl mit da Überschrift „Zum Geburtstag“, a Foto, des meistens 50 Jo jinga is wia da Jubilar und a Gsetzl Text, des ma äh scho auswende kann.

Zerscht amoi zum Foto: „Soi des wirklich für so a 50-jährige Frau aufmunternd sei, wenns a Foto seght wos 20ge war. Glaubts ihr wirklich ernsthaft, dass de nomoi so jung sei mecht?

De denkt se doch nur: „Mei o mei, jeatz woas a jeder wie greißlich i früher war!“

Allso a Freid mocht ma mit so am Build bestimmt koam.

S’andere Extrem san Buidl, wo da Jubilar no älter gmocht wird, wia a is. I hob vor kurzem für mein Chef sei Schwiegermuata so a Buidl an Zeitung schicka miassn. Do ham ses vor am Fenster fotografiert, da Schatten von den Vorhäng hot im Gsicht Falten gworfa und über iahm Kopf hot mas Fensterkreiz gsegn. Nur der Weitsicht von dem Pressemenschn hammas zu verdanken, dass des Fensterkreiz dann wegretuschiert worn is, weils ausgschaut hot, wia wenns am Friedhof steh dat. Des ward doch woi a net des richtige?

Dann de Texte!!

Do gibts so Sprichal, de ma a früher scho in de Poesiealben gfundn hot:

„Am 07. Mai vor 50 Jahren, kam ein Baby angefahren, ohne Strümpf und ohne Schuh, liebe Brigitte, das warst du!“

Wos bitte soi eigentlich so a Scheiß?! „Ohne Strümpf und ohne Schuah“. Entweder ren de do net direkt vom Geburtstag, sondern von a paar Tog später – andererseits, warum hätts du im Kinderwogn koane Strümpf aghobt – ok, koane Schuah, versteh i ja no, oba koane Strümpf?

Oder de moanan mit angefahren eher herausgefahren, wos oba eigentlich a a bissal komisch is, weil wenn man einen fahren läßt, is des an a ganz anderen Stea und weh tuat des normalerweise a net.

Oba wenn de wirklich mit angefahren des auf’d Welt kemma moanan, dann is ja woi klar, dass du do im Bauch net an Wetterbericht ghert host und beschlossen host: „ He, bevor i aussefo muaß a ma Strümpf und Schuah anziagn.“

Dann gibt’s no so Standardsprichal, do braucht ma nur d’Namen auswechseln, de passen für jeden, z.B.

„Scho wida is verganga a Jo, immer war d’Hedi für uns do. Bleib weiter so fröhlich und gsund, dann host zum Jammern go koan Grund.“

Apropo Jammern:

Iatz kimt de schrecklichste Kategorie von Geburtstagsgedichten – de „jeatz soga da, was a so a 50-Jährigen oisse feahn kann, ja do werst de gfrein!-Gedichte“ Do wird dann hurtig obaglesn,

dass da d’Ho scho ausgengan, dass d andauernd zum Bisln renna muaßt, dass d net schloffa kannst, dass da Haxn weh toan, dass d nimma oisse essn kannst und und und.

Willkommen im Club der alten Säcke nennans sowas dann a no!

Und des is ja soooo lustig.

Weil es gibt ja nur zwoa Möglichkeiten, entweder du host wirklich scho so klitzekloane Probleme:

Dann kannst entweder so toa,ois hets das net oder du nickst oiwei lächelnd mit dem Kopf, während da denkst, woher wissen de des bloß?

Oder, du bist pumperlgsund, wirst oba dann krank, weils d jeatz woaßt, wos da ois feahn miassat.

Na dangschen, auf so a Gedicht verzicht i gern. Do gehst gsund und nichtsahnend zu so a Feia und a poa Tog speta gengan da d’Ho aus. Danke, liabe Leit, es hot me wirklich gfreit, dass do warts.

Dann gibt’s no de dezentere Art von Gedichten – do san de Krankheiten im Gschenk versteckt. De san von de Leit, de das net direkt ins Gsicht sogn woiln. Do gibt’s hoit dann a Burlecithin und Knoblauchpillen und lauta so a Zeig. Und dann hoaßts halt, reim de oder friß de:

„Für den Fernsehabend was zum Naschen, in ner praktischen Urinflaschen. Und das d in Spiagl schaust voller Entzücken, mit da neien Braunhaarperücken.“

Ja, do mog i scho liaba so Sprichal, wo se da Gratulant selba owamocht,

wie z.B. Ich bin ein kleiner Pinkel, rund und dick. Ich schlüpfe aus dem Winkel und wünsche dir viel Glück! Oder I bin net sche, i bin nur a Plog, ois Guate zu deim bsondern Tog.

Ja, do kannst ja direkt Angst kriagn vor so am runden Geburtstog.

Ihr wißts jetzt auf jeden Fall, wos i mir zum Geburtstag net wünsch!

Das Glück

Das Glück

Suchend wirst du´s nicht finden!

Es sucht dich heim!
ganz unerwartet

wann?!
mitten im Wald
im Sonnenstrahl
auf einem Berg
einer Wiese
in Kinderaugen
im Lachen eines Menschen

du stehst
ausdruckslos
fassungslos
kannst es nicht beschreiben
nicht festhalten
aber es ist da
und es ist gut

wo?!
im Bauch
im Herzen
im Verstand?!

du stehst
ausdruckslos
fassungslos
kannst es nicht beschreiben
nicht festhalten
aber es ist da
und es ist gut

wie?!
wohliges Gefühl
vom Einssein
mit dem Universum
den Puls des Lebens spüren

du stehst
ausdruckslos
fassungslos
kannst es nicht beschreiben
nicht festhalten
aber es ist da
und es ist gut

warum?!
zufrieden mit dem Moment
Sorgen verdrängt
Sinn des Lebens vor Augen
einfache Dinge taugen
s´Glück will´s verheißen
du könntest Bäume ausreißen!

ich steh
ausdrucksvoll
gefasst
möcht´s beschreiben
und festhalten

es wäre da
wundersam
für alle