Vor so ungefähr 50 Jahren erblickte ich das Licht der Welt.

Meine Eltern waren ein Maler und eine Buchhalterin, was unschwer zu erkennen ist,weil ich schon immer gerne ein Buch in den Händen halte und durch die Wälder streiche.

Eine große Schwester war bereits vorhanden, die damals offensichtlich klüger war als ich, weil sie sich heute noch daran erinnern kann, wie sie im Kinderwagen gelegen ist und wie die Decke gerochen hat.

Ich kenne meine 1. Lebensjahre nur von Fotos und da gab es von mir schon wesentlicher weniger als von meiner Schwester.

1 Foto habe ich besonders in Erinnerung, weil dieses immer wieder kommentiert wurde. Ich stehe mit meiner Schwester händchenhaltend in einer Wiese und wir lachen in die Kamera. Es vermittelt den Eindruck von einem sich liebend trauten Schwesterpaar. Doch der Schein trügt. Hinterfotzig zwicke ich meine Schwester in die Hand und sie hält brav still und lacht. Na ja, was kann ich dafür, dass ich die zweitgeborene bin! Selber schuld!

Meine Kindheitserinnerungen setzen zu der Zeit ein, ab der ich aktiv am Freizeitgeschehen teilnahm, d.h. 6 Stunden durch die Wachau wanderte, am Halstätter See im Zelt saß und stundenlang durch die Wälder streifte und voll glücklich war.

Dann begann meine Volksschulzeit in der Stadt. Der Schulweg war geprägt von den gefürchteten Krompaßbuam (Einwurf), Matchboxautos im Schaufenster und Bierstangerlkauf in der Molkerei. Gegenüber der Volksschule war das Säuglingsheim, in dem dann meine 2. Schwester zur Welt kam. Mit hat es leid getan, dass meine kleine Schwester in einem Heim auf die Welt kommen mußte.

In meiner Schulklasse waren an die 40 Leute und einer davon war Günter. Und hier kommt die nächste positive Erinnerung. Günter war der 1., der mich zu einer Geburtstagsfeier eingeladen hatte.

Und das, obowhl ich nach einer Schuluntersuchung vor versammelter Klasse Lebertrankapseln verabreicht bekam, weil ich zu schmächtig war. Danke, lieber Günter, du hast damals mein Selbstbwußtsein gerettet. Die Dürre verfolgte mich auch noch in die Höhere Schule. „Du mußt mehr Knödel essen!, Kannst du schon schreiben?“ Eine Mitschülerin nannte mich sogar unterentwickelt.

Ihre Mutter hat mir später einmal erzählt, dass ihre Tochter von ihrem langjährigen Freund sitzengelassen wurde. Zu dieser Zeit merkte ich, dass ich auch eine böse Seite in mir habe.

Nach dem Umzug unserer Familie nach Hacklberg machte ich dann die Bekanntschaft mit den Sterr-Buam. Obwohl in meinen Augen unerreichbar angesichts der wilden Gruppenstundenpartys, kam es am 10.10.77 zu einem meinen Lebensweg bestimmenden Spaziergang mit Hansi. Wir wissen es heute noch nicht, wer wessen Hand genommen hat, aber ein paar Tage später nach einer umständlich von Hansi erzählten Geschichte von einem Schwan, waren wir zusammen. Nein, es war keine Biene, es war ein Schwan! Von da an waren wir unzertrennlich.

1981 besuchten wir dann unsere eigene Hochzeit und zogen in eine kleine Wohnung. Unsere Freizeit war u.a. geprägt von Badmintonspielen. Gott sei Dank wurde uns verboten miteinander ein Mixed zu spielen, weil das sicherlich zu einer Ehekrise geführt hätte, nachdem Hansi mir sogar einmal eine dicke Lippe geschlagen hatte, natürlich versehentlich.

Den Rest der Freizeit verbrachten wir im Stadttheater, wo wir die Mäntel der High Society aufhängten und dabei kräftig Trinkgeld kassierten, so dass wir uns ans Hausbauen machen konnten. Von klassischer Musik hatten wir danach erst einmal genug, so dass wir Eva im Mutterleib anstelle von Mozart mit Baustellenlärm beschallten. Kein Wunder, dass sie von Anfang an so fleißig war.

Unser nach der Schwangeschichte gemeinsam gefasste Plan:

Zitat: „Wir möchten einmal 4 Kinder und einen Hund“ wurde so nach und nach umgesetzt, was schon mal von Außenstehenden mit „Hots de scho wieda dawischt?!“ kommentiert wurde. Nur beim Hund wurde nichts gesagt.

Es folgten Jahre mit einem Haus voller Leben und Abwechslung. Nur die Dürre blieb und ich ließ das Badewasser immer noch erst nach dem Raussteigen aus, damit es mich nicht Zitat Oma: „durch den Abfluss hinunterzieht“.

Den Spruch zu meiner Dürre: „Warte mal, wenn du mal Kinder hast!“, wollte ich nach dem 4. Kind nicht mehr auf die Probe stellen.

Als die Kinder anfingen, das Haus zu verlassen, offensichtlich hatte ich den Spruch falsch verstanden, war die Dürreperiode plötzlich vorbei und ich setzte endlich Fleisch an, wurde aber gleichzeitig lästig.

Etwa zu dieser Zeit begab ich mich auf die Suche und fand einen Artikel über einen SD-Schnupperabend. Trotz meines schlechten Geruchssinns bin ich mit Hans hingegangen und habe statt der erhofften halbrasierten, dreckigen Cowboys was viel Besseres gefunden: Unsere Freunde.

Es gibt in meinem Leben viele Menschen, die mir wichtig sind.

Meine Freunde, bei denen ich sein kann, wie ich bin und ich mich deshalb  mit ihnen wie daheim fühle.

Meine Familie und meine Kinder, an denen ich sehr viel Freude habe und die mir immer ganz viel bedeuten werden.

Und meinen lieben Hansi, der mit mir durch dick und dünn, nein umgekehrt durch dürr und dick gegangen ist und immer mit mir gehen wird.

Danke!