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Was ich mir zum 50. Geburtstag nicht wünsche!

Was ich mir zum 50. Geburtstag nicht wünsche!

I wia am Samstag 50zig Jahre und do hob i mir überlegt, wos i mir zum Geburtstag auf keinen Fall wünsche. Do gibt’s zum Beispiel die tollen Geburtstogsgedichte in da PNP. A mit Herzerl umrahmtes Kastl mit da Überschrift „Zum Geburtstag“, a Foto, des meistens 50 Jo jinga is wia da Jubilar und a Gsetzl Text, des ma äh scho auswende kann.

Zerscht amoi zum Foto: „Soi des wirklich für so a 50-jährige Frau aufmunternd sei, wenns a Foto seght wos 20ge war. Glaubts ihr wirklich ernsthaft, dass de nomoi so jung sei mecht?

De denkt se doch nur: „Mei o mei, jeatz woas a jeder wie greißlich i früher war!“

Allso a Freid mocht ma mit so am Build bestimmt koam.

S’andere Extrem san Buidl, wo da Jubilar no älter gmocht wird, wia a is. I hob vor kurzem für mein Chef sei Schwiegermuata so a Buidl an Zeitung schicka miassn. Do ham ses vor am Fenster fotografiert, da Schatten von den Vorhäng hot im Gsicht Falten gworfa und über iahm Kopf hot mas Fensterkreiz gsegn. Nur der Weitsicht von dem Pressemenschn hammas zu verdanken, dass des Fensterkreiz dann wegretuschiert worn is, weils ausgschaut hot, wia wenns am Friedhof steh dat. Des ward doch woi a net des richtige?

Dann de Texte!!

Do gibts so Sprichal, de ma a früher scho in de Poesiealben gfundn hot:

„Am 07. Mai vor 50 Jahren, kam ein Baby angefahren, ohne Strümpf und ohne Schuh, liebe Brigitte, das warst du!“

Wos bitte soi eigentlich so a Scheiß?! „Ohne Strümpf und ohne Schuah“. Entweder ren de do net direkt vom Geburtstag, sondern von a paar Tog später – andererseits, warum hätts du im Kinderwogn koane Strümpf aghobt – ok, koane Schuah, versteh i ja no, oba koane Strümpf?

Oder de moanan mit angefahren eher herausgefahren, wos oba eigentlich a a bissal komisch is, weil wenn man einen fahren läßt, is des an a ganz anderen Stea und weh tuat des normalerweise a net.

Oba wenn de wirklich mit angefahren des auf’d Welt kemma moanan, dann is ja woi klar, dass du do im Bauch net an Wetterbericht ghert host und beschlossen host: „ He, bevor i aussefo muaß a ma Strümpf und Schuah anziagn.“

Dann gibt’s no so Standardsprichal, do braucht ma nur d’Namen auswechseln, de passen für jeden, z.B.

„Scho wida is verganga a Jo, immer war d’Hedi für uns do. Bleib weiter so fröhlich und gsund, dann host zum Jammern go koan Grund.“

Apropo Jammern:

Iatz kimt de schrecklichste Kategorie von Geburtstagsgedichten – de „jeatz soga da, was a so a 50-Jährigen oisse feahn kann, ja do werst de gfrein!-Gedichte“ Do wird dann hurtig obaglesn,

dass da d’Ho scho ausgengan, dass d andauernd zum Bisln renna muaßt, dass d net schloffa kannst, dass da Haxn weh toan, dass d nimma oisse essn kannst und und und.

Willkommen im Club der alten Säcke nennans sowas dann a no!

Und des is ja soooo lustig.

Weil es gibt ja nur zwoa Möglichkeiten, entweder du host wirklich scho so klitzekloane Probleme:

Dann kannst entweder so toa,ois hets das net oder du nickst oiwei lächelnd mit dem Kopf, während da denkst, woher wissen de des bloß?

Oder, du bist pumperlgsund, wirst oba dann krank, weils d jeatz woaßt, wos da ois feahn miassat.

Na dangschen, auf so a Gedicht verzicht i gern. Do gehst gsund und nichtsahnend zu so a Feia und a poa Tog speta gengan da d’Ho aus. Danke, liabe Leit, es hot me wirklich gfreit, dass do warts.

Dann gibt’s no de dezentere Art von Gedichten – do san de Krankheiten im Gschenk versteckt. De san von de Leit, de das net direkt ins Gsicht sogn woiln. Do gibt’s hoit dann a Burlecithin und Knoblauchpillen und lauta so a Zeig. Und dann hoaßts halt, reim de oder friß de:

„Für den Fernsehabend was zum Naschen, in ner praktischen Urinflaschen. Und das d in Spiagl schaust voller Entzücken, mit da neien Braunhaarperücken.“

Ja, do mog i scho liaba so Sprichal, wo se da Gratulant selba owamocht,

wie z.B. Ich bin ein kleiner Pinkel, rund und dick. Ich schlüpfe aus dem Winkel und wünsche dir viel Glück! Oder I bin net sche, i bin nur a Plog, ois Guate zu deim bsondern Tog.

Ja, do kannst ja direkt Angst kriagn vor so am runden Geburtstog.

Ihr wißts jetzt auf jeden Fall, wos i mir zum Geburtstag net wünsch!

Achtung ansteckend!

Achtung ansteckend!
Es gibt eine neue Krankheit in unserer Stadt. Sie tritt auf bei Frauen über 40, ist höchst ansteckend und lähmt nahezu alle übrigen Aktivitäten. Ihr Name: Computerkurs-Syndrom. Ich habe mich mit einer Infizierten unterhalten, die urplötzlich mit dieser heimtückischen Krankheit konfrontiert wurde. Es fing damit an, dass sie das zuhausesitzende Hausfrauendasein satt hatte und auf die glorreiche Idee kam, beim Arbeitsamt vorstellig zu werden. Dort durfte sie in einer Liste ankreuzen, welcher Beruf ihr denn zusagen würde. Ihre Entscheidung: sozialer Bereich! Entscheidung des Arbeitsamts: „Das ist nichts für sie, ab in einen Computerkurs! Jetzt quält sie sich mit hunderten anderen Frauen durch Dateien, Excel, Word, sitzt im Computersmog und schüttet mittags im Bus mit sorgenverzerrtem Gesicht ihr Herz aus. Nach ein paar Wochen muss sie sich selbst um eine Praktikumsstelle bemühen, was bei der Flut von plötzlich tausender, suchender Praktikanten in einer Kleinstadt ziemlich trostlos ist. Auch der Lernerfolg lässt bei manchen Frauen zu wünschen übrig. Dame A (4 Wochen im Kurs): „Heute haben wir über juristische Personen gelernt!“ Dame B (10 Wochen Kurs!): „Ja, das sind Rechtsanwälte!“ Dame A: „Nein, oHGs, GmbHs usw.!“ Dame B: „GmbH – Gesellschaft mit beschissener Hose!“ Dame A: „Am besten wäre es, wir gründen eine eigene GmbH und arbeiten für uns, dann brauchen wir alle keine Praktikumsstelle?!“ Da frage ich mich doch, für was wir die Umschulungsgelder ausgeben!? Meine allerletzten Zweifel an der Besetzung der Computerkurse waren jedoch ausgeräumt, als eine junge Klientin mit offensichtlichem IQ einer Tomate freudig an der Bushaltestelle verkündete: „Ich schule jetzt um, Computerkurs! Ich will nicht mehr von der Stütze leben, die bescheissen immer!“ Stets an meinen Mitmenschen interessiert, erkundige ich mich, was sie denn früher gearbeitet hätte. „Ich war Lehrling für Metzgereifachverkäuferin, aber das viele Fleisch, das war nichts für mich, habe ich abgebrochen.“ Mein Blick wandert von den fettigen Haaren zu den schwarzen Fingernägeln, meine Gedanken vom Fleisch zum IQ. Da dröhnt es an meine Ohren: „Nach dem Kurs möchte ich Website-Designerin werden!“
Ja, dann viel Erfolg der angehenden Designerin, den Gesellschafterinnen mit den beschissenen Hosen, den Damen, die nach den schwarzen Fingernägeln den Computer benutzen dürfen! Da lob ich mir doch meine Stelle bei einer juristischen Person!

Basteln

Vorweihnachtsbasteln!

Eigentlich woit i heia vui Geschenke selber basteln. I woaß a net, warum i jetz Jo wieder auf a so a dumme Idee kim

Denn irgendwie lauft des scho seit 30 Jo, na stimmt net, es san scho mindestens 38 Jo, gleich ob. Aganga ist des eigentlich scho, wia i in da 5. Klass war. Na, stimmt net, eigentlich … seit i denka ka. Aufn Punkt brocht, i hob no nia a Basteltalent ghobt.

In da Volksschui scho is im Handarbeitsunterricht nix so richtig sche worn. Oba vielleicht hot des an da Lehrerin glegn, de des Maß für de seabagstrickten Handschuah an da dicksten und greßten Schülerin gnumma hot. De hot se wahrscheinlich denkt, wenn es Moß an da kleansten, da Brigiite (weil da Günther war ja im Werkunterricht, der war nämlich a kloa), nimm, passen de Handschuah da größten, da Pia, sicher net. Oba wenn es an da Pia  meß, kann d’Brigitte de Handschuah vielleicht ois Mützen aufsetzen und dann hots sogar zwoa davo. Kinnts eich ihr vorstean, wos des für a Motivation is, wenn ma Handschuah stricka muaß, so groß wia a Klodeckel. I hobs dann zu Weihnachten  meim Papa gschenkt, oba sogar dem warns vui zgroß.

Des  is das erste handarbeitliche Misserfolg, an den i mi erinnern kann. Und i bin ma ganz sicher, dass de Handarbeitslehrerin schuid dra is, dass i so untalentiert bin.

In Freudenhain war i dann im Werkunterricht immer voll begeistert, wenn ma wos neis agfangt ham. Do hamma amoi z.B.so an Papagei aus Topfkratzerl bastelt. Mei der Vogel war in meine Vorstellungen so super. Und mit jeder Stund mehra, de i dra gearbeitet hob, is a dann imma greislicher worn. Überoi am Kratzerl war da  Kleber pickt, oisse war schiaf. Auf d’Vogelggrippe ho i des damois a no net schiabn kinna. D’Mama hot se trotzdem drüber gfreit, zumindest hots a so da. Insgeheim hot sa se wahrscheinlich denkt, schod um des Topfkratzerl.

Ja, ja, so hot des sein Lauf gnumma.

Je älter i woarn bin, umso peinlicherwar Handarbeit. I hob me dann, um de Peinlichkeit so weit wie möglich reduzieren zu können, sogar vom Stricka und Häkeln ärztlich befreien lossen. I hob behauptet, dass ma do mei operierter Finger ollawei so weht tuat. I bin meim Finger heit no dankbar, dass a operiert wern hot miassn, weil ma des vui Erniedrigung erspart hot.

Ja, wia i dann seaba Kinda ghobt hob, hama anfangs  vui mitanander bastelt, oba nur so lang, wia de Basteleien der Kinder net besser warn, wie meine, und des war ziemlich boid.

Koa Wunda, dass an Bastelabend im Kindergarten net i, sondern da Hans abghoitn hot.

Wia dKinder  dann in da Schui warn, hot se aussagstellt, dass i an a paar des Talent weitergebn hob.

Oda i kann go nix dafür, weil da Jonas hot wieda so a ideenreiche Handarbeitslehrerin ghobt. De ham drei Jo lang nur Puppen produziert. Puppe aus Papier, Puppe genäht, Puppe gestickt, Puppe aus Holz, Puppe aus Ton und Puppe aus Wolle. De gstrickte Puppn war so greislich, dass unser Nachbar mi gfrogt hot, ob i de Puppn bei da Beate Uhse kauft hob. Da Mund war nämlich a riesiger dunkelroter Kreis. Und Narben hots a ghobt, weil da Jonas Fehler nämlich net auftrennt, sondern aussagschnitten hot. Und bei da Hausaufgabe hob i eahm a net heafa kinna, weil i kann ja nur an Riesenhandschuah stricka.

Na, oba damit i wieder zruckkimm zum weihnachtlichen Basteln.

Es is immer no so. I seg wos schens, probiers und es wird nix. Und jetz Jo wieda stickts me.

So hob i heia a Bastelbuach durchgschaut  und hob an ganz an filigranen Häkelstern gfundn, den ma dann auf a Weihnachtskarte klebn kann. Voller Tatendrang Häkelnadel und Wolle ausm Keller ghoit, Anleitung aufgeschlagen und gelesen:

  1. Häkeln sie einen Stern nach ihrem Gefühl

I woaß net, wias bei eich asschaut, oba gibt’s wirklich a Häkelgefühl?  Ja, wenn i irgendwos noch Gfui häkeln kannt, breichat i eigentlich koa Bastelanleitung. Da Jonas hot gmoant, des Buach is bestimmt scho älter, weil früher hot ma sowos kinna.

Na ja, i hob dann noch Gfui gehäkelt und des undefinierbare Gestirn mit am super Gfui in die Mülltonne gworfa.

Am nächsten Tog bin i mit dem Bus in da Arbeit gfon. Seids ihr scho amoi im Advent mit dem Bus gfon?!  „Wiavui Sorten host denn du scho bocha?“  I ganz kloalaut: „Zwoa Sorten, oba koane zum Ausstecha, sondern zum Ausschneiden am Blech! Und aufgessen hammas a scho!“ Mei Nachbarin stimmt ma zua, weil ma kann e net sovui Pletzal essen, mog e koahna. Stad wern ma dann, wia ma oa redn hern: „17 Sorten hob i scho und 32 werns insgesamt. — Und de, de sogn, mogs e koahna, de liang, des is a Ausred, de san nur zfaul dazua!“

I mecht aufspringa, mecht ihr erklärn, dass nur mei Handarbeitslehrerin schuld dra is, dass i koane Leckerl bocha kann, de ma verziern oder zsammklebn muaß, hob oba irgendwie Angst, dass de des net versteht.

Ihr wißt es auf jeden Fall, warum i koane Pletzal dabei hob und warum i jeds Moi bei de Announcements gsogt hob, nur wer w i r k l i c h  mog, nur koa Zwang.

Auf jeden Fall kriagt jeatz a jeda a kloans Gschenkerl von mir, oba koa Angst, des is net selber bastelt, nur selber eingewickelt.

Und i hoffe, ihr wißts des zu schätzen, dass i trotz Handarbeitstrauma 49 Gschenkerl eipackelt hob.

Und i hob beschlossen, dass i mia nie wieda vornimm, irgendwos zu basteln, i schreib liaba Gschichten.

Is des net die Polizei

Is des net die Polizei?!

Assoziationen zu diesem Lied: irrer Spaß, das Gefühl von Verbotenem und Ungeheuerlichem.

Für diejenigen, die das Lied nicht kennen, die Strophe lautet: Is des net die Polizei, is do net a Depp dabei? Gehört und gesungen habe ich das Lied das erste Mal, als wir auf der Fahrt ins Skilager waren. 9. Klasse Mädchengymnasium, Klosterschule! 30 brave Klosterschülermädchen, von denen 29 den Busfahrer anhimmeln, weil er das einzige männliche Wesen ist, das sich in greifbarer Nähe befindet, fahren in Begleitung von 2 Klosterschwestern gesittet in Richtung Kitzbühel. Unser rettendes Glück besteht aus einer Schülerin, die kurz vor dem Skilager aus einer anderen – normalen- Schule zu uns gewechselt ist.

Greift die doch, ohne mit der Wimper zu zucken, zum Mikrophon und fängt an zu singen: „Is des net des Haus der Kunst, ham ma do net anebrunst? Is des net de Donaubruckn, kann ma do net owespucken?“

Die Reaktion war enorm: erst erstarren sämtliche Schülerinnen, dann ein geschlossener Blick zu den Klosterschwestern, die vor Schreck selbst erstarrt sind. Und das war deren Fehler! Wären sie nämlich nicht erstarrt, hätten wir diesen Augenblick nicht genutzt und wären nicht lauthals in den Refrain miteingefallen: „Oh, du schene Howehowebank, gestern ham ma gsuffa, heit san ma krank!“ Und da war’s dann für die Autorität zu spät.

Im Nachhinein muss ich sagen, dass dies damals wirklich ein Schlüsselereignis war. Von dem Moment an haben wir gespürt, da ist noch was anderes. Außerhalb der Klostermauern gibt es außer dem männlichen Geschlecht auch noch anderen enormen Spaß.

Und trotzdem hat man kein gutes Gefühl, wenn man die Polizei verarscht. Ich habe ja da so meine eigenen Erfahrungen. Wären da nicht etliche polizeifreie Jahre dabei, würde ich sagen, meine Polizeikontakte sind eine Folge des Mitsingens dieses Liedes. So nach dem Motto „Ursache und Wirkung“. Aber irgendwie will ich nicht glauben, dass die Wirkung erst 20 Jahre später eintritt. Das wäre ja furchtbar, was käme denn da noch alles auf mich zu!

Auf jeden Fall begann alles so vor ungefähr zwei Jahren, als wir bei Freunden zu einer Geburtstagsfeier eingeladen waren. Wir fuhren so kurz nach Mitternacht nach Hause, natürlich ich am Steuer, weil ich nie was trinke. Ich fahre da mit so 60 dahin, bling! Ein kleines Foto mitten in der Nacht am Stadtrand, ist das nicht gemein?  Na ja, kommt eben ein Bußgeld, kann man nicht ändern.

Tags darauf habe ich meinen Kindern versprochen, dass ich sie von einer Fete um 0.30 Uhr abhole. Ich, mit dem komischen Gefühl von Tags zuvor im Bauch, nicht wie üblich in Schlafanzughose, sondern rein in die Jeans und mit Führerschein gewappnet ab ins Auto.

Die Bundesstraße entlang, höchstzulässige Geschwindigkeit hier 80 km/h. Denk mir: „Bin ein bisschen müde und will heute nicht wieder geblitzt werden!“   Deshalb fahre ich  mit so 60 dahin. Hinter mir ein Auto, sonst weit und breit nichts zu sehen. „Der kann ja überholen, wenn er schneller will!“ Dann ein Blick in den Rückspiegel. „Sehe ich da richtig, da blinkt etwas auf dem Auto!“ Das Fahrzeug gehört der Polizei und da steht oben: Bitte halten!

Ich in die nächste Bucht, kurble das Fenster runter. „Fahrzeugpapiere bitte!“ Ich denke nur, das gibt es doch nicht! Der Polizist prüft die Papiere und sagt dann in einem wirklich so blödem Ton: „Ja, liebe Frau, auf der Bundesstraße 60 fahren, ist das nicht ein bisschen zu langsam? Haben Sie was getrunken?!“ Blitzschnell geht es mir durch den Kopf, ob ich jetzt sagen muss, dass ich zum Abendessen einen Schuss Rotwein in den schwarzen Tee gegeben habe. Ich komme mir vor wie ein Schwerverbrecher und sag: „Ich kann Ihnen genau sagen, warum ich heute so langsam fahre, weil ich nämlich gestern geblitzt worden bin und darum wollte ich heute ein bisschen vorsichtiger sein!“ Ich erkläre ihm dann noch reumütig, wo ich denn hinwolle. Der Ordnungshüter gibt mir meine Papiere zurück und sagt lächelnd: „Ja, dann fahren Sie halt weiter und passen’s auf, dass Sie nicht wieder gestoppt werden.“ Ich sag zitternd „Aufwiedersehen“, denk mir aber „so ein Arsch“, will warten, bis die Polizei wegfährt. Sie fährt aber nicht weg, sie wartet, bis ich fahre und schwupps mir hinterdrein. Mein Hirn spielt verrückt, ich fühle mich verfolgt, weiß auf der nächsten Brücke nicht mehr, muss ich, darf ich, kann ich da 50 fahren oder ist das zu wenig oder zu viel. Sie verfolgen mich wirklich, bis ich die Kinder im absoluten Halteverbot (jetzt ist auch schon alles egal!) einsteigen lasse. Aufgeregt fahre ich nach Hause und denk, das war ja wirklich der Hammer.

Die nächsten Tage mache ich mir so meine Gedanken, warum man sich immer wie ein Krimineller vorkommt angesichts eines Polizisten. Ich bin doch eine brave Frau, die keiner Fliege was zu Leide tut. Zum Gespött aller Freunde bin ich natürlich auch geworden und jedes Mal, wenn ich meinen Mann ermahne, er fahre zu schnell, heißt es: „Wer ist hier unser Verkehrsrowdy?“

Es brauchte ein bisschen Zeit, bis ich mich von diesem Erlebnis erholte. Ein paar Wochen später, es war in der Osterzeit, hörten wir uns in einer Westernstadt ein Konzert an und fuhren wiederum nach Mitternacht nach Hause. An einem Ortsende, ach je du Schreck, die Polizei winkt mit einem Stoppschildchen! Ich halte an, zwei Polizisten, jünger als die Polizei erlaubt, verlangen meine Papiere. Sie machen Witze über unseren Smart: „Hahaha, ein fahrendes Osterei!“ Mir ist überhaupt nicht zum Lachen. Die Jungs amüsieren sich weiter: „Hauptsache sie ecken nicht an, hahahhaha!“ Papiere sind natürlich in Ordnung und ich stinke nicht nach Alkohol, also dürfte ich weiterfahren. Wenn ich nur könnte, ich weiß nicht mehr, wo ich das Licht anschalten muss, kann nicht einmal mehr das Auto starten. Schon wieder das erbärmliche Gefühl von Unterordnung. Und dies bei Männchen, die meine Kinder sein könnten. Ich denke nur, die meinen, ich kann nicht Autofahren und krieg doch noch nach Sekunden, die mir wie Stunden vorkommen, das Osterei zum Fahren.Ich glaube es einfach nicht, warum haben es die auf mich abgesehen? Haben die sich damals das Foto ausgedruckt und suchen jetzt täglich nach Mitternacht nach mir? Das gibt es doch nicht. Ich denke, das wird jetzt für die nächsten10 Jahre reichen, weil die Wahrscheinlichkeit doch sehr gering ist, dass ich nochmals an die Reihe komme. Denkste!

Wiederum Geburtstagsfeier mit den gleichen Freunden. Ich werde aufgefordert, doch auch ein Gläschen mitzutrinken. Ich entschieden dagegen, weil ich wahrscheinlich sowieso wieder Kontakt mit der Polizei haben werde. Wir amüsieren uns über meine Polizeibegegnungen und fahren, wiederum mit dem Smart, nach Hause. Da die Freunde so direkt neben einer Autobahnraststätte wohnen und der Weg über deren Zufahrtsstraße zu uns nach Hause so viel kürzer ist als außen herum, fahre ich da nach vorheriger Rücksicherung bei meinem Mann, ob ich das auch wirklich wagen soll, die verbotene Straße. Alles klar, keine Polizei weit und breit. Auf die Autobahn, über die Autobahnbrücke und gleich die nächste Ausfahrt runter.

N e i n, ich kann es einfach nicht glauben, ein Riesenaufgebot an Polizei. Nicht etwa zwei kleine Männchen mit einem kleinen Stoppschildchen. Ein Fahrzeug, das aussieht, wie ein Gefangenentransporter, Blaulicht, Männer in so komischen Anzügen, sieht eher nach Sondereinsatzkommando aus. Ich sehe mich schon mit Handschellen, nur weil ich dieses Zufahrtssträßchen gefahren bin. Die können mich doch gar nicht gesehen haben, weil da ein Wald dazwischen ist?! Ich spüre schon wieder dieses komische Gefühl! War ich in einem früheren Leben vielleicht nicht so brav?! Ich weiß nicht einmal, ob die wollen, dass ich anhalte, ich tue es aber vorsichtshalber einmal. Ich runter mit dem Fenster. Das Licht einer Taschenlampe trifft mich voll im Gesicht. Ich denke mir: „So ein Idiot, wie soll ich denn da was sehen?“ Der Polizist sieht mich natürlich trotzdem und sagt: „Alles ok, sie können weiterfahren!“ Ich denke mir, was soll denn das, heißt das, meine Visage ist ok? Oder, was ist sonst ok?! Bin aber trotzdem beruhigt, dass alles ok ist, denk mir nur, wieso kommt mir das so  bekannt vor, das alles ok in Verbindung mit Polizist.

Am nächsten Tag beim Frühstück war der Spaß natürlich perfekt. In der Zeitung stand, dass die Polizei auf der Suche nach jungen Skinheads war, die irgendwo geheim ein Konzert geben wollten. Der Kommentar: „Die haben junge Leute gesucht, da war natürlich gleich alles ok, als sie dich angeleuchtet haben.“ Hahaha! Auch wenn ich jünger wäre, wäre ich doch wohl kein Skinhead! Hat da irgendwer übersehen, dass ich Haare wie ein Löwe mit mir herumtrage. Oder dass in einen Smart gar kein Skinhead, geschweige denn ein Instrument hineinpasst.

Mir geht durch den Kopf, dass das Leben manchmal schon ungerecht ist. Genau an der gleichen Autobahnausfahrt ist mein Mann vor Jahren mit 120 km/h in die Kurve reingefahren, da wir 3 Stunden von Wien nur Autobahn gefahren sind. Er war selbst so erschrocken, dass er sich selbst mit beiden Händen an der Autotüre eingehalten hat, Gott sei Dank wohl nur eine Sekunde. War da irgendwo die Polizei?! Nein, natürlich nicht!

Doch letztens ist er in einer 30er Zone 40 gefahren und wurde sodann auch gleich von einem Polizisten angehalten. Der prüft die Papiere, mein Mann ganz reuig: „Ich weiß, ich bin zu schnell gewesen!“ Der Polizist ein Blick auf den Führerschein. „Ah, Sie sind von Neureuth!

Sind sie einverstanden mit einer kostenlosen Verwarnung?!“ „Is des net die Polizei, desmoi war koa Depp dabei!“

Übrigens ist mir später eingefallen, woher ich das ok in Verbindung mit einem Polizisten so dejavu-mäßig gefunden habe. Da gibt es so einen blöden Witz: Welche Sportarten muss ein Betrunkener aufsagen, wenn er von der Polizei angehalten wird? Eishockey und Kanufahren (übersetzt: alles ok, kann noch fahren!). Hahaha, soll ich das nun lustig finden?!

Auch bin ich zwischenzeitlich darüber aufgeklärt worden, dass durch Beleuchten der Augen mit der Taschenlampe die Polizei erkennt, ob man unter Drogen steht. Dann könnten die aber doch vorher sagen: „Achtung, ich leuchte Ihnen jetzt in die Augen!“ Oder haben die Angst, dass dann die Drogen aus den Augen verschwinden?!

Aber soll ich euch was verraten?! Irgendwann vor Jahren kam ich auch einmal in eine Polizeikontrolle. Ich halte aber nicht gleich neben der Polizei, sondern fahre ein paar Meter weiter,  weil ich nämlich nicht angeschnallt bin. Der Polizist sieht mich also von hinten. Ich mache die Handbewegung des Abschnallens und alles war ok.

Is des net die Polizei, war do doch a Depp dabei!?

Mia in Trier

Mia in Trier

 

Am Freitag, den 13. Juli  san 25. Squaredancer zu dem lange erwarteten Clubausflug gestartet.

Scho vorm Obfohn hot uns Christine im Zug mit am Gschenk überrascht und zwar hot jeda a T-Shirt mit der Aufschrift: Porta Nigra Tour 2007 kriagt. D’Freid war groß und meina Meinung noch hot Christine de Größn  a ideal ausgewählt. Oba a po Beschwerden hots dann glei gebn: Charly hot gmoant, dass man in dem T-Shirt ihre Konturen so stark sehgt und  d Hilde, dass sie liaba Größe S als M ghobt hät und des, obwoi da Martin sie aufklärt hot, dass S net glei für Sexy steht.

D Fahrt war lang oba kurzweilig, mia hamma vui gsehgn und es is a immer amüsanter wordn. Sche langsam hama uns dann a olle kennaglernt, nachdem me d Hilde noch ungefähr 4 Stunden Zugfahrt gfrogt hot, wos host du nommoi für an Nam?! Ha! d Weinprobe war doch erst für auf d‘Nocht agsogt?! Zur Abwechslung hamma dann mitm Richard und da Anna Schafkopft. Da Gipfe  war, wia d Anna gsogt hot, sie spuilt mit da Herz Sau, wos ungefähr so is,  wia wenn oana in am Mensch-Ärgere-Dich-Nicht plötzlich „Schach“ schreit.

Mittendrin hama dan  in Koblenz umsteign miassn. Mia san scho mit  Verspätung akemma, so dass ma  hurtig wie dReh auf n nächsten Bahnsteig groast san. Kaum dort akemma, hern ma scho des Pfeifferl, de Tian schließn se. Da Schaffner sehgt die Menge narrischer, bayerischer Leit – Christine vora mit am total eigfrertn Gesichtsausdruck und losst uns no schnell in den letzten Wagon des Zuges. D Landschaft wird immer schena, vorbei am Felsn der Lorelei, an Burgen und Weinbergen der Mosel. D Vorfreude wird immer greßa.

Kurz vor fünfe san ma dann in Trier akemma. Des nächste Ziel is Pension Hotel Garni Grund direkt nebn da Porta Nigra. D‘Christine nimmt soglei sämtliche Schlissel in Empfang. Oba de Schlissel für Zimmer-Nr. 1 ham glei da Hans und i kriagt.. De andern san wahllos vergebn worn. Aiso, do hob i mi scho a bissal gwundert, „wos ist denn des für a tolle Sonderbehandlung?“  Des Zimmer war schwar in Ordnung. Wos wern denn de andern woi für Bude ham?

Um hoibe sieme san ma dann mit Taxis zu de Weinberge zur Winzerführung aufbrocha. Nochdem ma dann a bisserl a Wartezeit hignumma ham, weil uns da Winza uns irgendwie vergessn hot, is mit da Führung losganga. Es war wirklich interessant. Da Sebastian, so hot der junge Winza ghoassn, hot uns wirklich  vui  über dWeinberge, Rebsorten, Klima und die Lese erklärt,  wobei dHilde dann efter moi zur Auflockerung beitrogn hot.  So z.B. wia da Sebastian von Wildschweine, de in de  Weinberge wüten, erzählt hot, worauf d‘Hilde de überaus berechtigte Frage gstellt hot: Warn des wuilde Hausschweine?

Ich woaß, dass ma vui glernt ham, oba im Kopf bhoitn ham mir Frauen auf jeden Fall hauptsächlich oans: de Tom Tailor Hosn vom Sebastian. Wobei anzumerken is, dass des Tom-Tailor-Markerl nur auf dem Wertesten Sebastians, i moan natürlich auf seiner Hosn, abrocht war; oba jede einzelne von uns Frauen hot gewusst, dass er a soichane Jeans aghobt hot. Des hamma dann oba olle erst bei da Weinprobe (wie viele Sorten warn’s nomoi?!) zugebn. Aiso diesa tolle Jeansjunge hot uns in sein Weinkella gführt, uns de verschiedensten Weinsorten und a  tolles Essen, auf am offena Feia mit Reben- und Eichenholz gegrillt, serviert.  Des Essn war delikat und d Christine is uns immer sympathischer worn, weil s so gut plant und zoit hot.

Während da Weinprobe hot se dann a außagsteat, warum mia bei da Zimmervergabe so bevorzugt behandelt worn san. Da Inhaber der Pension hot vorher bereits mit da Christine abgecheckt, dass des Zimmer Nr. 1 des Zimmer für etwas kleinere Personen is, aiso auf guat deitsch gsogt, des sogennante Zwergerlzimma. Ist des net gemein?  No dazua, weils uns so ganz normal groß vorkemma is. Auf jeden Fall hama de Nocht im Zwergerlzimma guat umebrocht, während andere, de fast nix trunga ham, mit Kopfweh aufgwacht san.

Am Samstag um 10.00 Uhr war dann a Stadtführung geplant. Do ham a dann scho a paar Quertreiber ghobt, de gmoant ham, des war ja vui bequemer, wenn ma anstatt de Fiaß an Römerexpress nemma tatn. Oba weil ma mia ja imma friendshipmäßig nur nett zuananda san, hamma hoit dCharly, an Richard und dAnna mit dem Pemperlzug fohn lossn, der mi, i woas jetz a go net warum, irgendwie an den Proda von der Maiduilt, wißts scho, der glei am Anfang bei der oilten Nibelungenhalle, erinnert hot.

Und außerdem hot Charly mit ihra Kappn e vui bessa in den Zug einepasst wia zu uns. Obwoi – I kenn ja so a Mützn nur vom Rommel, dem Wüstenfuchs und wos tuat eigentlich da Rommel in am Römerexpress! A, is ja wurscht, Hauptsach de Mützn ist net mit uns mitganga.

Mia andern ham dann an dera Stadtführung teilgnumma, de wirklich sehr interessant war. Mia hama wirklich sehr vui erfahrn, von de Römerzeiten agfangt bis übers Mittelalter. Mia ham Bauwerke gsegn, de wirklich imposant warn, hama erfahrn, warum sovui Chinesen in Trier san, und dass me net aufan  mit Petrus verzierten Kanaldeckel steign derf, weil’s sunst srenga afangt. Überoi in da Stodt san riesige Plastikfiaß aufgstellt, de de Originalgröße von a Statue in Rom demonstrieren. I hob me noch da Stadtführung wirklich gscheiter gfuit, was ja wirklich a amoi a guats Gfui is.

Um viertl noch oans hama uns dann an der Porta Nigra troffa zum „Geheimnis der Porta Nigra“.

Volla neigieriger Erwartung san ma dann in die Porta Nigra eiglossn worn. In am finstern Kellergewölbe hot uns dann a Zenturio in voller Montur lauthals begrüßt.  Lauthals hoaßt net, der hot sche laut gredt, sondern der hot uns irgendwie angschrian, so dass ma direkt a bissl Angst ghobt hot. Er woilt uns zum Militärdienst einziagn, weil Rom de Weat regiern woilt und da Kaiser von Trier aus sImperium gführt hot. Plötzlich wars so, ois wart ma mia mittn drin in dera Zeit. Der Heerführer hot uns glei so an da Fuchtl ghobt, dass ma ois da hom, wos a gsogt hot. Soboid da Centurio „Seque“ gschrian hot, han eahm de Lateinkenner glei aufn Schritt ohne jegliche Zögerung gfoigt und de andern san voller Angst glei mitganga. Mia hamma dann schware Stoana schleppa miassn, da Hans und da Richard san zu Spähern ernannt worn und auf de Frage vom Centurio: „Was riecht ihr da draußen?“ hams glei sche brav Gallier gsogt statt Germanen. Menschenkenntnis hams a scho ghobt de Römer. So hot da Centurio an Werner ois an Bacchus bezeichnet und dHilde ois Venus (vielleicht hots a do a T-Shirt in Größe S aghobt?!)     A religiöser Höhepunkt war a, wia ma do im zwoaten Stock  von da Porta Nigra de Götter angruafa ham. Unten san de normalen Touristen umanandagstandn und mia ham do om sämtliche römische Götter agruafa. Da Centurio: Mars, du mächtiger Kriegsgott! und mia in voller Lautstärke: Nobiscum! – Merkur, Gott der Kaufleute…. Nobiscum… Oh, von so a regen Beteiligung kann da Papst nur trama!

Und a po Wochan später ob ses glaubts oder net, i woaß no genau, es war in da Nocht vom 11. Aufn 12. August hob i im Bett a ganz leise de Götter angefleht: „Justitia, Göttin der Gerechtigkeit, los bitte de Pockinger meine Schuah vergessen!“

Na, oba wieda zrück noch Trier:

Da Centurio hot dann zwischendurch amoi mit de Germanen kämpft, hot Kaiser, Krieger, Bischöfe, Barbaren und sogar Dämonen zum Leben erweckt. Aus „Seque“ ist zur Abwechslung dann „Move“ worn, wos oba genauso gwirkt hot. Mia san ma in a Verlies kemma, wo uns da Centurio  spannend und gespenstisch sei Gschicht erzählt hot. De ganzen Geheimnisse der Porta Nigra san zum Vorschein kemma.

Also, man muaß wirklich sogn, des war a supa Führung, de ma so schnell net vergessn werdn. De hot wirklich an bleibenden Eindruck hintalossn.

I mecht nur wissen, wos dCharly ta hätt, wenn’s gwußt hätt, dass der Markus Friedmann, des is der, der den Centurio gspuit hot, scho ois Schauspieler in ihrer Lieblingsserie „Hinter Gittern“ mitgwirkt hot. De het se eahm bestimmt auf da Stea ois Sklavin unterworfa.

Noch dera Führung hamma dann Freizeit ghobt, wos ja a wirklich nötig war, weil – i sogs eich – man hots net leicht in am römischen Heer mit so am strenga Centurio. Letztendlich warn ma froh, dass ma do ohne Schaden rauskemma san.      D’Silvia hot zum Beispiel an Kulturschock erlitten; de hamma troffa und do hots doch glatt a bissal bockt, weil da Günther se no an Dom aschaun hättn megn, sie oba statt scho wieda Kultur lieba zum Shoppen woilt, wos noch ihra Erklärung hoaßt „nur einegeh, eh nix kaufa“.

Um sechse hamma uns dann bei den Kaiserthermen troffa zum sogenannten „Verrat in den Kaiserthermen“. Marina hot scho an ganz an roten Kopf ghobt, weil ma a richtige Hitzewelle ghobt ham und so oba leider koa so Mützn wia Charly ghobt hot. Unser trotzdem  anfängliche Angst, dass ma do in de Thermen  vielleicht bodn dern und uns ausziagn miassn, war glei vaflogn, wia ma de Reste der Therme gsegn ham. A so a römischer Gehilfe hot uns durch a Gitter in des innere der ehemaligen Therme lossn, wo dann von so am Restal Turm plötzlich oana abogschrian hot: „Ihr kennt mich nicht!“ Und mia olle  wia auf  Kommando noch am Blick noch om, des is doch unser Centurio?: „Doooch!“  Da Centurio steallt se jedoch ohne jegliche Verwirrung jeatz ois Tribun Mallobaudes vor, der den Befehl hot, de Sicherheit von Trier wieda herzustelln und aus de nie fertig gstellten Thermen a Truppenlaga zu mocha. Vom Turm abagstiegn loßt a se zur Demonstration von da Silvia a Massage verabreichen, de do überhaupt koa Problem damit hot. I sog nur, dCharly, wenn gwußt hätt, ihr wißts scho wos…..

Von da Massage entspannt erzählt da Mallobaudus uns dann sei ganze Kindheitsgeschichte, führt uns durch de unterirdischen Anlagen der Therme. Scho am Vormittag hot uns de Stadtführerin de ganzen Einrichtungen dort erklärt, so z.B. dass de Römer wirklich scho de tollsten Anlagen ghobt ham wia a Clo mit fließendem Wasser. Do hot de doch glatt erzählt, dass die Römer do auf Bänken nebeneinander eahna Gschäft in a Rille mit fließendem Wossa  verricht hobn und se do drin dann a greinigt ham. Des hot wirklich zu den komischsten Überlegungen gführt, so z.B. wia reinigt se a Römer?, hot a do an Schwamm? Oda a Birsterl? Wos is, wenn do grod des Gschäft vom Vormann vorbeirinnt? Antworten drauf hamma net kriagt, weil se hoit sowas ja koana so richtig frogn traut.

Mit der Geschichte von Trier nun vollends vertraut, san ma dann von oana von den Porta Nigra Zoomers abghoit worn, zFuaß zum Clublokal gwandert und warn ma dann eigentlich fix und fertig. I glaub, da Centurio hätt wesentlich mehr ausgricht bei uns wia der Caller, wos vielleicht a daran glegn is, weil ma uns eigentlich gfuit ham wia Römer noch a Schlacht mit de Germanen.

Mia ham dann nur sehnsüchtig auf die Afterparty gwart, de laut telefonischer Anweisung von der Christine überoi, nur net bei am Chinesen stattfinden soi. Also geht’s auf zum reservierten Afterparty-Lokal, am Chinesen. Noch am anfänglichen Ente-Stinksauer-Gsicht vom Martin und am ziemlichen Durchanander, weil’s Essen a scho ausgsuacht war, hot letztendlich dIris a bissal a Ruhe einebrocht. Sie hot so ganz unauffällig an Franz zum Martin gsitzt. De zwoa ham se dann a chinesisches Weizen bsteallt und ham glei drauf Kontakte mit a paar ältere Square-Dancerinnen geknüpft. Net, dass de zwoa auf ältere Frauen steh daten, oba ältere Frauen, de in am Männerkloster arbeiten, san natürlich scho wos bsonders. De Fragen san eahna go nimma ausganga vom Liebesleben der Pater agfangt über fehlende Unterhosen unter der Kutte. Am meisten beeindruckt hot eahna oba de 6-tägige Schweigezeit, wobeis gmoant ham, des wart für uns Frauen net schlecht.  Mia warn eigentlich schweigend nur froh, dass da Abend gerettet war. Mia hamma  guat chinesisch gspeist und de zwoa ham einfach nur glocht. Na ja, vom Fleisch sans deswegn a net glei gfoin –obwoi, wenn i an Martin so aschau…..

Nochdem ma dann no a bisserl in am Straßencafe direkt neben der Porta Nigra gsessn san, han ma dann saumiad in unser Zwergerlbett einegfoin.

Am Sonntag noch am hervorragenden Frühstück ham ma dann wehmütig unsere Taschen packt.

Bei da Heimfahrt  hama glei Pläne für den nächsten Clubausflug geschmiedet. Agfangt von  am Flug irgendwohi über a Kreuzfahrt im Mittelmeer, ois is do firakemma. Geld hättma ja gnua. D’Hilde is nur mehr umananda glegn mit den Worten „I bin platt wia a Luftmatratzn!“ Außerdem hot sa se erhoin miassn, i zitier: „von de Blosen an de Fiaß, obwoi i go koane Schua aghobt hob“.

„Apropo Schuah, Justitia, Göttin der Gerechtigkeit, du woaßt scho wos!“

D’Zugfahrt war irre lang, zumoi mia dann a poarmoi hoitn und wartn ham miassn wega „spielender Kinder am Gleis“. Oba wenn ma so in am stehenden Zug sitzt in da Pampa, suacht ma se hoit irgenda sinnvolle Beschäftigung. Und seis nur des Beobachten vom Zugclo.

Do wearn de schlimmsten Überlegungen agstellt, weil da Franz ois ersts aufs Clo geht, do drin oba koan römischen Schwamm zum Obbutzen findt und Angst hot, dass des Ding net runtergeht. Unmittelbar noch eahm geht a Bua ins Clo; draußen leicht des Besetzt-Licht auf, da Franz moant, des kann nur hoaßn, dass do drin radioaktiv ist. Daraufhin muaß  natürlich da Martin de Lage peilen, verabschiedet se von der Christine: „Tschau, Puppe, falls ma uns nimma seghn“! und de Gaudi is natürlich perfekt.

Zwischendrin is de Klimaanlage im Zug defekt. Draußen hots über 30 Grod, drinn kannst koa Fensta aufmocha und d’Klimaanlage ist hi. Uns wird imma heaßa und heaßa. Oba beruhigenderweise kimmt a Zugbegleiterin  daher, schnauft oamoi kurz bei da Tia eina und sogt im geh:„Oah, Ihr habts ja boid koa Luft mehr!“ – – Echt beruhigend. i segh scho de Schlagzeile in da Bild-Zeitung: 25 Square-Dancer in Zug erstickt. Andererseits bin i froh, dass des a Zugbegleiterin is und koa Stewardess. Ois dann de Klimaanlage wieder in Ordnung war, hamma ois Entschädigung kostenlose Getränke aus‘m Speisewagen kriagt und d‘Charly hot uns dazu a Vorführung ihrer Gummistrümpfe gliefert. Aiso, wenn des koa Service is!  Nochdem dann de spielenden Kinder (vielleicht warns ja doch de streikenden Lokführer) vom Gleis weg warn und da Martin hurtig „Gib Gummi, Zug“ gschrian hot,  samma mit ziemlicher Verspätung doch no in Passau akemma.

Also i muaß sogn, es war a pfundiger Clubausflug, den dChristine super organisiert hot, mia hamma vui erlebt, de Gemeinschaft war sche und es hot richtig Spaß gmocht. Und i wünsch ma, dass me net nur d’Justitia erhört, sondern dass ma no vui so schene Stunden mitananda erlebn   wia mia in Trier.

Die Rache des Nikolaus

Die Rache des Nikolaus!

Es gibt so viele Nikolausgeschichten, die jeder schon kennt! Drum mecht i eich erzählen, was mir letztens so durch’n Kopf ganga ist.

Da Nikolaus war in meiner Kindheit koa Thema! Es hat zwar immer a Sackal gebn, ober an Nikolaus selba hob i als Kind net zum Sehen kriagt.

Wia i 12e war, san ma dann umzogn und i bin in de Hacklberger Jugendgruppn eitretn. Do hob i dann mei ersts Nikolausereignis erlebt, oba eigentlich a nur ganz indirekt. De andern – vor allem de Sterr-Buam, haben gsogt, mia treffa ma uns zum Kramperltratzn. Und trotz meiner Unerfahrenheit im Umgang mit Nikolaus und Kramperl, woilt i natürlich a recht mutig dosteh – vor allem vor de Sterr-Buam, und hob mitgmocht.

I woaß net amoi mehr, ob i überhaupt an Krampal gsegn hob, auf jeden Fall bin i vor oam davoglaufa. Und vor lauter Angst bin i über an Gartenzaun gsprunga und mitm Augn voi in an Ast von so am bleden Strauch. I hob gmoant, sAugn foillt ma außa, oba i hob ma nix akenna lossn, vor allem wega de Sterr-Buam. Gott sei Dank wars a scho finsta, weil bei Tog hät ma se do schon was akenna lossn miassn, weil des Augn ganz gschwoinn und blutig aglaufa war. I sogs eich, heit no, wenn i mitm Bus an dem Gartenzaun vorbeifoh, gibt’s ma so an Stich im Augn –  do mecht ma an Krampal tratzn und dann steht eahm einfach so a bleds Astl im Weg.

Oba wie gsogt, des war ja nur a indirekte Begegnung mitm Nikolaus. Und es war a erste unds letzte Moi, dass i an Krampal tratzt hob.

Dann war amoi lang nix und plötzlich hob i Kinder ghobt – zwecks am Sterr-Buam.

Und so nette Eltern wie ma warn, ham ma de Kinder freilich net mitm Nikolaus droht, wos wiederum fatale Folgen ghobt hot. Kemma is a jedes Jahr trotzdem und hot a immer wos gwusst. Bloß, i woas a jetz go net warum, haben de Kinder an Nikolaus nia Ernst gnumma.

Da Korbinian hot se heuwat schiaf glocht, wie ran s’erste Moi gsegn hot.

D’Eva hot allwei ganz gscheit so nebenbei, oba ganz laut erwähnt: „Mama, des is ja da Herr sowieso!“

Und da Jonas hot amoi, wia eahm da Nikolaus an Hl. Stab zum hoitn gebn hot, s’Übergwicht kriagt damit und is einfach nach hintn umgfoilln.

Owa da Gipfe war d’Anna, gar net verlegn, wia da Nikolaus gfrogt hot: „Ja, Anna, i hob ghert, du isst ollwei so schlecht. Ja, warum denn des?“

„Weil d’Mama aollwei so fettig kocht!“

Wumm, des war wia a Watschn. Ja, wos sogst jetzt do?! Hätt mi jetz da Nikolaus weitergfrogt: „Ja, Mama, warum kochst denn ollwei so fettig?“ Hätt i vielleicht dann sogn soin: „Damit Kinder net so vui fressn!“

Also, irgendwie hot des nie so richtig hinghaut bei uns mit dem Nikolaus.

Wia Kinda greßa warn, hot dann da Nikolaus de Urgroßeltern tratzt, de ham se besser gfiacht und gfreit, wie unsere Kinder jemals zuvor.

Und dann hob i gmoant, jetz is endlich de Nikolausphase vorbei – 15 Johr hots scho dauert, bis die 4 Kinder durch warn.

Bis ma dann zum Square Dance kemma san. S’erste Jo is no ganga. Nichtsahnend ham ma uns dann im 2. Johr auf de Weihnachtsfeier gfreit, hama da Stubnmusi zughert, Leckal gessn und a paar Gschichterl aghert. Und plötzlich steht da Franz ois Nikolaus do. Ham ma uns a no net

vui denkt, außa, des Gwand steht eahm wirklich guat. A des Gedicht ist recht guat aganga, ois hod se sche greimt und war recht lustig. Doch, man mechts net glauben, i woaß a net, ob eich des scho aufgfoilln is, am meisten amüsieren kann se der Nikolaus übern Sterr-Buam. Do kemman Sachan vira, de i net amoi meina besten Freindin  erzähln dat.

An Nikolaus zreißts dawei scho beim Lesen vor lauter Locha. Mia schiaßts ins Hirn, des is bestimmt de Retourkutschn, weil da Korbinian damals übern Nikolaus glocht hot.

Alle ham eahnan Spaß, i denk ma nur, hoffentlich is a boid fertig oder wos kimmt denn woi no?!

Der werd ma doch net mit a so a bledn Frag kemma: Brigitte, i hob ghert, du kannst Crossfire net tanzn? Ja, warum denn?! Und i her mi scho sogn: „Ja, weil’s da Robert ollwei so fettig erklärt!“

Merkts es?! —– I hob scho direkt a Nikolausphobie.

Des geht so weit, dass ma heia im November dreimoi net beim Tanzn warn, damit am Franz desmoi über uns nix eifoillt. Hob i denkt! Pfiffkas! Dann warn ma s’letzte moi do, i sog zum Sterr-Buam: „Sei heid ja stad, sonst kimmst wieda beim Nikolaus vor!!“ Owa der hot uns durchschaut und lockt mia, so hinterfotzig wia a is, wieda wos außa! Z’spät wars, i hob glei gmerkt, hob no gsogt: „Franz, net, dass ma jetzt wieda in deim Gedicht vorkemman?!“ Sogt a doch so unwahrscheinlich beruhigend, mia ward ma do scho lang drin.

I frog me nur, wie lang vorm Nikolaus miass ma denn dahoam bleibn, damit man et drinn san?

Und so hob i de ganz Woch denkt, wos wird denn do wieda virakemma. I woaß go net, ob i do higeh mog.

I glaub ja, des is ganz wos anders: Des is de Strafe, dass in unserer Familie nia wea an Nikolaus Ernst gnumma hot. Die Rache des Nikolaus!

 

Und i tram davo, dass i irgendwann im Nikolauskostüm vorn steh und sog:

„Na Charly, i hob ghert, du mechst an Pinup-Kalender von den Square-Dancerinnen mocha, ja warum denn des?!“ Und d’Charly, so ehrlich wias ist: „Weil da Franz so sexy fettig is!“

Und zum Franz:

„Na Franz, i hob ghert, du host da vorn an Bauch agfressen, dass’d hinten net über d’Bierbenk owifoillst!“

Und:

„Franz, i hob ghert, wega dir is jeatz s’Hallenbad gsperrt, weilst mit deiner Nosn a Mulde in Beckenboden gfräst host!“

Und:

„Franz, i hob ghert, du kannst stundenlang mitm Martin über de Gschicht von am Mordskerl locha, der im Clo net zum Owespuiln is? Ja, warum denn des?!“

Und da Franz ganz kloalaut: „Weil ma des selwa scho passiert is!“

Und i loß net locka und muaß einfach sogn:

„I hob ghert,, du mochst de gern übern Sterr-Buam lustig, ja warum denn des?“ Und da Franz woaß net, wos a sogn soi und er tuat ma a glei wieda irgendwie leid, drum sog i, „oba, i hob a ghert, du kannst a super Chilli kocha, a warum denn des?“ Und da Franz erkennt sei Chance und sogt prompt: „Weils da Sterr-Bua so gern mog!“

I überreich eahm dann de vorsorglich scho s’ganze Johr gezüchteten extra scharfen Chillis und hoff, dass er für den Spaß, den er mit uns hot, boid a ganz a fettigs Chilli kocht.

Und dann versprich i eahm, dass nach dem Chilli mei Nikolaus-Verhältnis wieda so weit hergstellt is, dass ma mia nexts Johr a im November wieda sorglos tanzn geh kinan und i net an Richard aliagn muaß, der me heia gfrogt hot: „Ja gibt’s eich a no, wo wart’s denn so lang?“ Und i hob unvorbereiteterweise gsogt: „I woaß a net, wos war!“